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MZCHETA

Die Stadt Mzcheta liegt malerisch am Zusammenfluss der beiden Flüsse Aragwi und Mtkwari, nur wenige Kilometer nördlich von Tbilisi. Archäologische Forschungen belegen, daß die Stadt seit über 3000 Jahren existiert. Der Stadtname leitet sich vom mystischen Urvater der Georgier, Mzchetos, Sohn des Kartlos ab.

Fast 1000 Jahre bis zum 6. Jahrhundert war Mzcheta Hauptstadt des Königreiches Iberien, bis heute ist sie das geistliche Zentrum des Landes geblieben. Denn hier befinden sich zwei der wichtigsten Kirchen: Die königliche Kathedrale Swetizchoweli und Dschwari, die ich beide auf dieser Seite vorstelle. Viele der Sehenswürdigkeiten zählen zum UNESCO-Kulturerbe.

Die Festung Armasziche aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, Fragmente des königlichen Palastes, eine kleine Kirche aus dem 4. Jahrhundert und die Festung Bebris Ziche aus dem 14. Jahrhundert sind steinerne Zeugen der weit zurückreichenden Stadtgeschichte.

In Mzcheta gab es auch eine wichtige jüdische Gemeinde. Juden gab es in Georgien schon seit der Zeit des babylonischen Exils im 6. Jahrhundert vor Christus und die Ereignisse um Jesus im fernen Jerusalem wurden auch hier registriert. Denn die Juden von Mzcheta standen in ständigem Kontakt zu Palästina.

Aus einer Chronik eines Priester namens Abiatar zum Leben der Juden in Mzcheta geht hervor, dass die georgischen Juden der Kreuzigung nicht zustimmten.

Elios von Mzcheta und Longinos von Karsna wurden zur Versammlung der Glaubensgelehrten nach Jerusalem geschickt, um die Geschichte Christi zu untersuchen. Weiter erzählt die Überlieferung, dass Elios die "heilige Tunika" Christi erwarb und nach Mzcheta brachte, wo sie noch immer begraben liegen soll.



Dschwari

Das Dshwari-Kloster oberhalb von Mzcheta gehört zum Pflichtprogramm jedes Touristen, der Georgien besucht. Egal aus welcher Richtung man sich Mzcheta nähert, man sieht einen steilen Berg, der von einem aus der Ferne winzig wirkenden Bauwerk gekrönt wird, hoch über der Stadt. Dieses Bauwerk ist die Dschwari-Kirche, oder auch Jvari in englischer Schreibweise, eines der am vollkommensten erhalten gebliebenen Denkmäler frühgeorgischer Baukunst.

Eine gut asphaltiere Straße führt dort hoch, es war unserer erster Kirchenbesuch außerhalb von Tbilisi. Wir besuchten sie zusammen mit einem Freund, der in Mzchta lebt und uns die Sehenswürdigkeiten der Region zeigte.

Wie auch viele andere Kirchen in Georgien ist das Dshwari-Kloster in den letzten Jahren zumindest zum Teil renoviert worden. Bevor die heilige Nino an der Stelle der heutigen Kirche ein Kreuz errichtete war hier eine Kultstätte für heidnische Götter. Später, am Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhunderts, ließen georgische Fürsten eine Kirche bauen deren Übersetzung "Kirche zum heiligen Kreuz" bedeutet.

Es war Wochenende und dem entsprechend viel los hier oben. Am Samstag fanden gerade Hochzeiten statt, hupend fuhren Autokolonnen hoch. Mehrere Festgesellschaften waren unterwegs, dazu zahlreiche Touristen.

Die hübsche Kirche ist aber nicht der einzige Grund um hier hoch zu fahren. Vom Kloster aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Zusammenfluss der beiden Flüsse. Im Frühjahr nach der Schneeschmelze haben sie unterschiedliche Farben: schlammig-braunes Wasser fließt im Mtkvari und grau-türkisgrünes Gletscherwasser im Aragwi. Der Blick reicht weit ins Tal des Mtkvari hinein und am Fuß des Berges verläuft die Georgische Heerstraße und verschwindet im Dunst am Horizont.

Auch über die Stadt mit der mächtigen Swetizchowli-Kathedrale, der neuen modernen Polizeiwache mit dem begrünten Dach im Vordergrund und der Weinkammer von Mzcheta hat man von hier oben einen schönen Überblick.

Auf dem Rückweg zum Auto gönnten wir uns noch ein paar frische Himbeeren, die man an den Ständen vor der Kirche für 5 Lari kaufen konnte.



Kathedrale Swetizchoweli

Die mittelalterliche Swetizchoweli Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert ist ein ganz besonderer Ort und die Hauptkirche der georgisch-orthodoxen Apostelkirche.

Man hat beim Betreten das Gefühl, eine Mischung aus Kirche und Wehranlage zu besichtigen und genau das ist es auch. Rundum stehen 5 Meter hohe Mauern und die mächtige Kathredrale, die zweitgrößte georgische Kirche nach der Heiligen-Dreieinigkeits-Kathedrale in Tiflis, steht im Zentrum der Wehranlage. Es gibt Zinnen und einen Wehrgang. Sie diente militärischen Verteidigungszwecken und wurde 1787 wurde unter König Irakli II. rund um die Kirche gebaut.

An diesem Platz stand bereits im 4. Jahrhundert eine der ersten Kirchen, die nach der Christianisierung Georgiens im Jahre 317 erbaut wurden. Die heutige moderne Kreuzkuppelkirche aus gelbem Sandstein wurde 1010 bis 1029 von dem georgischen Architekten Arsakidze unter der Herrschaft des Königs Giorgi II. errichtet. Sweti zchoweli heißt "lebensspendende Säule", denn der Legende nach half ein Engel, die Pfeiler zu setzen.

Über Jahrhunderte hinweg war die Swetizchoweli-Kathedrale die Krönungs- und Begräbniskirche der georgischen Könige. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche durch Eroberer mehrfach in Mitleidenschaft gezogen, zerstört und wieder aufgebaut. Zudem beschädigten mehrere Erdbeben den Kirchenbau.

Im Inneren befinden sich wunderschöne Fresken und Reliefs, die biblischen Personen huldigen. Leider waren wir an einem Samstag vor Ort und es war sehr voll. Die Kathedrale ist beliebt bei Hochzeitspaaren und gleich mehrere festlich gekleidete Hochzeitsgesellschaften waren vor Ort und machten Fotos auf dem Rasen und an den Treppen vor der Kirche. Auch im Inneren waren sehr viele Menschen.

Vom Vorplatz hat man einen schönen Blick rüber zum Berg mit dem Dschwari Kloster. Nach dem Besuch war die Erkundung von Mzcheta noch nicht beendet, zwei weitere Klöster standen noch auf dem Besichtigungsprogramm. Mehr dazu auf der Seite Mzcheta Klöster.





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Dschwari

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